Vigur und Dynjandi gehören, wie viele andere Highlights zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Westfjorde. Aber die Dynjandi-Wasserfälle und die Insel Vigur haben einen Vorteil: Die meisten Reisenden versäumen einen Besuch an diesen erholsamen und dennoch spektakulären Naturwundern. Machen Sie sich doch mit mir ganz einfach auf den Weg durch das einmalige Island!

Die zauberhafte Insel Vigur mit ihrer phantastischen Tierwelt und der märchenhaft anmutende Dynjandi-Wasserfall haben gerade für Naturliebhaber unglaublich viel zu bieten. Immerhin haben diese 2 Geheimtipps gerade aufgrund ihrer Abgeschiedenheit und der schwer zugänglichen Landschaft in den Westfjorden den unschlagbaren Vorteil, dass sich dort keine großen Menschenmassen finden lassen.

Dynjandi – Unbekannte Schönheit der Westfjorde in Island

Das was die letzte Eiszeit rund im Isafjördur, der Hauptstadt der Westfjorde hinterlassenn hat, ist einmalig. Denn hier sind Hunderte Meter Hohe Tafelberge mit steil abfallenden glatten Felswänden allgegenwärtig. Sie belegen, warum Island zur ‚Insel aus Feuer und Eis‘ wurde.

Neben dem Eis und dem immer noch lodernden Feuer der Vulkane ist das Urelement Wasser auf Island lebensbestimmend. Überall und vor allem an Orten, an denen man es nicht vermuten würde, sind grandiose Naturwunder wie der Godafoss, der Dettifoss und der Gulfoss zu sehen. Und wir besuchen heute einen nicht weniger beeindruckenden Wasserfall, den Dynjandifoss.

Dynjandi Wasserfall (Dynjandifoss) – Wie kommt man hin?

Der auch als Fjallfoss bekannte Wasserfall liegt am Ende des Arnafjördur oder Adlerfjords im Herzen der Westfjorde und knapp 370 km von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Mit dem Auto würde man für diese Strecke etwa 5 Stunden benötigen, also nicht unbedingt ein Ziel für einen schnellen Halbtagsausflug. Selbst von Isafjördur aus sind es noch 80 km, meist über Straßen in schlechtem Zustand.

Wie entstand der Dynjandifoss?

Der Wasserfall mit einer Höhe von 100 m wird gebildet vom Fluss Dynjandisá – isländisch für „dröhnend oder tobend“. Von der obersten etwa 30 m breiten Kante ergießen sich die gischtenden Wassermassen in zahlreichen größeren und kleineren Kaskaden die Felsstufen hinunter und verbreitern sich am Ende auf das doppelte Maß, 60 m. Und hier macht dieser Wasserfall, was das Toben und Tosen angeht seinem Namen alle Ehre. Man kann sein eigenes Wort kaum verstehen, wenn man sich dem Fall nähert.

Aber in diesen Momenten am Wasserfall beschlich mich noch ein weiterer Gedanke! Wo sind eigentlich die Elfen, Riesen und jene Wesen, von denen die isländischen Sagas sprechen, die ich schon so oft gelesen hatte? Die Antwort liegt wie bei fast allem auf Island in der Natur:

Der Dynjandi Wasserfall sieht aus, als ob eine junge Braut ihren nahezu durchsichtigen Brautschleier aus Millionen von Wassertröpfchen über den Felsen ausbreitet! Natürlich kann es sich bei diesen Dimensionen nur um die Braut eines Riesen gehandelt haben.

Warum stürzt der Wasserfall nicht einfach senkrecht in die Tiefe?

Es war wohl eine Laune der Natur, die diese malerischen Terrassen und Treppen für das Wasser formte. Die Gesteinsschichten in diesem Gebiet besitzen unterschiedliche Härtegrade. Sie entstanden einerseits aus unzähligen Lavaschichten längst vergangener Vulkanausbrüche und andererseits aus Sedimentgesteinen. Im Lauf der Jahrtausende wurden diese Schichten von Wind und Wetter unterschiedlich stark aberodiert und das heutige Dynjandi entstand.

Der Dynjandifoss und seine Fortsetzng

Ein gutes Stück unterhalb des pittoresken Hauptfalls wartet die nächste Überraschung: Der Dynjandifoss zersplittert sich in fünf weitere kleinere Wasserfälle. Auf mich wirken sie spontan, als ob Riesen damit gespielt hätten und wie Kinder am Strand den natürlichen Lauf des Wassers durch Dämme und Steine umleiteten.

Die nahezu unaussprechlichen Namen der Wasserfälle wie Hrisvadsfoss, Göngumannafoss oder Strompgljúfrafoss passen da natürlich perfekt ins Bild. Und erst nach diesen letzten Hindernissen lässt die Natur dem Fluss seinen freien Lauf Richtung Fjord und ins Meer.

Die Natur am Dynjandifoss

Wer es schafft, den Blick von dem grandiosen Wasserschauspiel zu lösen und die nähere Umgebung in Augenschein zu nehmen, wird feststellen, dass Mutter Natur hier sehr verschwenderisch war. Wie ein wunderbarer dichter Teppich in den – wie bei einem kostbaren Orientteppich – verschiedene Muster in Grün und Weiß verwoben sind, breiten sich niedrige rötlich-gelbe Pflanzenarten aus und bedecken den sonst kahlen schwarz-grauen Fels. Welch ein farbenprächtiger Kontrast zu dem Weiß des Wasserfalls!

Je nachdem, zu welcher Jahreszeit man hierher kommt, hat man vielleicht das Glück, eine ganz besondere Pflanze zu entdecken, die es im übrigen Island kaum zu finden gibt. Es ist der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolie).

Das klingt eigentlich sehr freundlich und harmlos – aber diese Pflanze mit dem schönen sonnigen Namen hat es in sich: sie zählt zu den fleischfressenden Pflanzen! Der Grund, warum sich der Rundblättrige Sonnentau am Dynjandi offensichtlich so wohl fühlt ist die Tatsache, dass er feuchte Böden wie sie hier vorkommen, besonders liebt.

Ausblick vom Dynjandi

Es ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis, den Dynjandi Wasserfall hochzusteigen. Ein steiniger, teils unebener Pfad führt hinauf. Lassen Sie sich davon nicht abhalten. Steht man endlich oben und dreht sich um, weiß man exakt in diesem Moment, dass sich die Mühe gelohnt hat.

Auch wenn die graublauen Wolken – wie bei meinem Besuch – schwer und tief hängen, die Gipfel der Berge wie Wattebüschel einhüllen, so stehlen sich dazwischen ein paar zarte Sonnenstrahlen hindurch und sorgen für eine ganz eigenartige besondere Stimmung.

Es ist ein magischer Moment, in dem man die Einsamkeit der Westfjorde in Island geradezu körperlich zu spüren vermeint. Der grandiose Ausblick auf den majestätischen Fjord und seine faszinierende Natur wird mir sicherlich für immer unvergesslich im Gedächtnis bleiben.

Westfjorde in Island – Insel Vigur

Im Isafjördur-Fjord im Norden der Westfjorde liegt gut versteckt die kleine Natur- und Kultur-Perle Vigur. Obwohl Vigur mit einer Länge von 2km und einer Breite von 400m eher klein zu nennen ist, ist sie im Isafjördur-Fjord doch die zweitgrößte Insel. Ihren Namen Vigur, isländisch ‚Speer‘ verdankt sie ihrer Form, die tatsächlich ein wenig an eine Speerspitze erinnert. Man erreicht die Insel am besten von Isafjördur aus mit dem Schnellboot in etwa 45 Minuten.

Vigur – Geschichte

Die Insel Vigur wurde schon im 12. Jh. besiedelt und man betrieb Landwirtschaft und verarbeitete die Daunen der dort brütenden Eiderenten. Der Bauernhof auf Vigur galt schon im Mittelalter als sehr reicher Hof. Auch die Vorfahren der letzten Bauersfamilie hatten dort bereits seit 1888 gewohnt. Damals soll es noch 12 Häuser auf Vigur gegeben haben.

Die Bauersfamillie, die bei meinem letzten Besuch 2019 als einzige auf Vigur lebte, hatte beschlossen, aus Altersgründen die Insel zu verkaufen und auf Insel-Festland umzuziehen. Die Kinder leben lieber in Reykjavik. Das Problem war allerdings, man wollte nicht an Ausländer verkaufen, Vigur sollte in isländischer Hand bleiben.

Das Mindestangebot lag bei etwa 2,1 Mio. Euro. Es gab zahlreiche Anfragen und Kaufinteressenten aus USA oder auch China. Doch der Eigentümer, mit dem ich mich damals unterhalten hatte, hatte Angst, dass ein reicher Käufer daraus seine private Spielwiese machen oder – auch das war angefragt worden – gar einen Hubschrauberlandeplatz anlegen würde. All das war unerwünscht, Vigur sollte der Öffentlichkeit und damit auch Besuchern erhalten bleiben. Auch in Island ist der Erwerb von Ländereien durch Ausländer mittlerweile ein aktuelles Thema geworden.

Nun wird ein neues Kapitel im Geschichtsbuch über Vigur aufgeschlagen. 2019 kaufte eine junge isländische Familie die Insel und machte daraus ihre neue Heimat: Gisli, Felicity und ihr 2jähriger Sohn. Felicity ist eigentlich Britin, doch Island im hohen Norden ist für sie nichts Ungewöhnliches. Beide haben einen großen Teil ihres bisherigen Lebens in polaren Regionen verbracht und Felicity hat als erste Frau die antarktische Landmasse auf Skiern, also nur mit Muskelkraft durchquert und auch noch alleine!

Historisches Erbe – Die Windmühle von Vigur

Wer zum ersten Mal nach Vigur kommt, wird seinen Augen zunächst nicht trauen: Da steht tatsächlich eine echte Windmühle! Das gute Stück hat schon einige Jahre auf dem Buckel und stammt aus dem 1840.

Bis 1917 war sie in Gebrauch. Getreide, das aus Dänemark importiert wurde, wurde hier gemahlen. Die wirklich einzige Windmühle in ganz Island soll angeblich noch immer funktionstüchtig sein.

Victoria-Haus

Kommt man von der Bootsanlegestelle, so läuft man an einem alten Häuschen vorbei. Es ist ebenso wie die Windmühle im Besitz des Nationalmuseums und war im Verkauf nicht enthalten. Das hübsch renovierte Haus wurde 1860 vom Goldschmied Sumarlidi Sumarlidison 1860 erbaut als Geschenk für seine Verlobte Martha Kristiansdottir. Ihr verdankt das Haus auch seinen Namen. Das mit Holz aus Norwegen erbaute Victoria-Haus ist eine weitere kulturhistorische Kostbarkeit auf der Insel Vigur und ein Zeuge seiner Vergangenheit. Es kann besichtigt werden.

Vigur Breidur

Am Ufer fällt ein größeres Ruderboot ins Auge, das historische Boot „Vigur Breidur. Das 200 Jahre alte Ruderboot wurde aus Holz gebaut für acht Ruderer. Es soll noch immer funktionstüchtig und in Betrieb sein. Früher diente es dazu, Schafe und anderes Gut zum Land zu bringen. Man vermutet, dass das Holz für das Boot Treibholz war, das einst aus Sibirien vom Meer hier angeschwemmt wurde. Es dürfte das älteste noch seetüchtige Ruderboot in ganz Island sein.

Fauna auf Vigur

Der größte Schatz der Insel Vigur in den Westfjorden Islands ist vermutlich seine Tierwelt. Bei einer geführter Tour über die Insel Vigur präsentiert sich der ganze Reichtum. Doch Achtung! Nehmen Sie für diese Tour unbedingt einen Stock mit. Meistens bietet der Guide den Stock auch an. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass die Wege so uneben sind. Lesen Sie bitte weiter, des Rätsels Lösung folgt…

Robben

Beim Betreten der Insel Vigur fallen einem als erstes die Robben auf, die sich vor der Küste der Insel tummeln oder sich auf Felsen im Wasser ausruhen.
Es ist eine kleine Kolonie, die sich hier wohl niedergelassen hat und pudelwohl zu fühlen scheint.

Gryllteiste

Die Gryllteiste gehört zu den Alkenvögeln und auf Vigur findet man gleich eine ganze Kolonie. Man kann sie sehr leicht erkennen. Außer einem weißen Oval auf den Flügeloberflächen ist das Gefieder vollkommen schwarz. Nur die Beinen und die Schnabel-Innenseite sind quietschrot gefärbt.

Der Vogel kann bis zu 40cm groß werden. Er brütet auf felsigem Land an der Küste, zum Überwintern zieht es ihn in eisfreie Bereiche. Meist werden zwei weiß-braungefleckte Eier gelegt, die von beiden Eltern im Wechsel ausgebrütet werden.

Und bis jetzt gehören die hübschen Gryllteisten Gott sei Dank noch nicht zu den gefährdeten Arten.

Küstenseeschwalben

Von den Küstenseeschwalben (sterna paradisaea, englisch arctic tern) gibt es auf der Insel Vigur reichlich. Es sollen um die 100.000 Vögel sein. Sie sind leicht zu erkennen. Ihr Kopf sieht aus, als ob sie eine schwarze Kappe trügen, Hals und Bauch sind weiß, Flügel grau, Beine und Schnabel sind rot. Küstenseeschwalben brüten gerne auch in Menschennähe und bauen ihr Nest direkt auf dem Boden.

Achtung! Angriff!
Und jetzt kommt der Einsatz für den oben erwähnten Stock. Küstenseeschwalben verhalten sich während der Brutzeit äußerst aggressiv und stürzen sich mit einer wahren Begeisterung auf den höchsten Punkt des Feindes, in diesem Fall – Ihr Kopf! Der Schnabel wird zu einer gefährlichen Waffe und ich habe da tatsächlich schon Blut fließen sehen…

Deshalb muss der Stock stets nach oben gehalten werden, so werden die Küstenseeschwalben auf das obere Stockende gelenkt und Ihr Kopf bleibt verschont. Auch Mützen halten die Vögel nicht unbedingt von einer wütenden Attacke ab!

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mir während meines Rundgangs über Vigur – trotz Stock – vorkam wie bei Hitchcocks „Die Vögel“. Die Attacken waren wirklich unglaublich, leider aber auch sehr schwer zu fotografieren.

Trotz ihrer Aggressivität sind die Küstenseeschwalben auf der Insel Vigur gern gesehen. Woran mag das liegen? Die Erklärung liegt darin begründet, dass die auf Vigur lebenden Eiderenten gerne in ihrer Gesellschaft brüten. Denn mit ihrem ewigen Gekreische und Lärmen bieten sie den Eiderenten und ihren Gelegen den perfekten Schutz. Jeder potentielle sich nähernde Feind, etwa eine Möwe, wird sofort attackiert und in die Flucht gejagt. So sind nicht nur die Nester der Küstenseeschwalben geschützt, sondern auch die der Eiderenten. Beide brüten etwa zur gleichen Zeit. Mehr dazu weiter unten.

Papageitaucher (Fratercula arctica)

Die putzigsten aller Vögel in Island sind vermutlich die allseits beliebten Papageitaucher. Auch davon gibt es reichlich auf Vigur, nämlich um die 30.000. Die Papageitaucher gehören wie die Gryllteiste zu den Alkenvögeln. Ihren prächtig-bunten Schnabel haben die Vögel übrigens nur während der Brutzeit. Außerhalb der Saison sind nur schwach gefärbt.

Hat sich ein Pärchen gefunden, so bleiben sie meist ihr Leben lang zusammen. Papageitaucher können über 30 Jahre alt werden. Die beiden graben sich eine bis zu 1m lange Bruthöhle im obersten Teil von Klippen, nahe der Abbruchkante und legen dort ein einziges Ei, das von beiden Eltern im Wechsel bebrütet wird.
Papageitaucher kommen alljährlich immer wieder zu ihren alten Bruthöhlen zurück. Doch außerhalb der Brutzeiten leben sie auf dem offenen Meer.

Interessant ist auch ihre Jagdmethode. Sie tauchen ins Wasser und fangen nicht nur einen einzigen Fisch, sondern gleich mehrere. Die Beute wird quer im Schnabel „gelagert“ bis er voll ist. Das Innere des Schnabels ist mit Widerhaken ausgestattet, so dass die glitschigen Fische nicht herausrutschen und ordentlich aneinandergereiht werden können.

Über die Hälfte des Weltbestandes an Papageitauchern brütet auf Island, die größte Kolonie lebt auf den ebenfalls zu Island gehörenden Westmännerinseln.

Eiderenten auf Vigur

Eine andere große Kostbarkeit der Natur auf Vigur sind die weiter oben bereits erwähnten Eiderenten. Sie liefern die begehrten aber sündhaft teuren Eiderdaunen. Lange Zeit galten sie als das beste Füllmaterial für Bettdecken und warme Kleidung, da sie eine unglaublich hohe Wärmespeicher-Kapazität besitzen. Auf Vigur leben etwa 5.000 Eiderenten.

Wie werden die Daunen geerntet?

Eiderenten bauen ihr Nest als flache Mulde am Boden. Damit die Eier schön warm bleiben, rupft sich die Entenmutter die eigenen Bauchdaunen aus und polstert damit das Nest gut aus. Dann werden bis zu neun Eier gelegt, ausschließlich von der Entenmutter ausgebrütet und nach etwa 25 Tagen schlüpfen die Jungen. Die folgenden 65-75 Tage werden die Küken dann vom Weibchen betreut, bis sie flügge geworden sind.

Erst wenn die Nester verlassen sind, dürfen die Daunen daraus geerntet werden. Doch bis es für die Füllung einer Bettdecke reicht, muss man ziemlich fleißig sein. Ein einziges Daunennest wiegt gerade mal 20 Gramm, bis die Daunen von Schmutz und anderem befreit sind, bleiben am Ende nur noch 1,5 Gramm pro Nest zur Verwendung übrig. Das bedeutet, dass für ein einziges Kilogramm fertige Daunen etwa 700 Nester abgeerntet werden müssen – eine unglaublich zeitaufwendige Arbeit. Das erklärt letztendlich auch den hohen Preis dafür.

Wie erfolgt die Reinigung der Daunen?

Auf Vigur kann man sich den aufwendigen Prozess anschaulich zeigen lassen.

  • Zunächst müssen die geernteten Daunen ungefähr einen Tag in der Sonne trocknen.
  • Anschließend werden sie für 2-3 Stunden im Ofen bei 90-100°C erwärmt und kommen anschließend in Säcke, wo sie über Nacht auskühlen können.
  • Am nächsten Tag kommen die Daunen in eine Art Schüttelmaschine, wo sie 4-5 Minuten grob vorgereinigt werden. Aus einer Portion von ca. 300 g Daunen bleiben letztendlich nur noch ca. 120-130g gereinigte Daunen. Bis auf ein paar Federn und feinen Staub sind die Daunen dann fast sauber.
  • Nach einigen Tagen – wenn die Daunen auch nicht mehr elektrisch geladen sind – kommen sie in die Feder-Pick-Maschine. Pro Vorgang kommen dann 330 g Daunen in die Maschine für ca. 25-30 Min., dabei werden 80-90 % der Federn und der meiste Staub aussortiert.
  • Zum Schluss kommt dann die Handarbeit, was jetzt noch an Federn und anderem in den Daunen drin ist, wird von Hand heraussortiert.
  • Erst jetzt sind die Daunen sofort verwendbar für Kleidung, Betten oder den Export

Kaffee & Kuchen zum Schluss

Nach so vielen unterschiedlichen Eindrücken ist es Zeit für eine kleine Kaffeepause, zu der neben Kaffee oder Tee auch der traditonelle isländische Hjunabandsaela-Kuchen serviert wird. Übersetzt bedeutet das ‚Happy marriage cake‘. Ein delikater Kuchen mit Streuseln und isländischer Rhabarberkonfitüre. Angeblich erhielt der Kuchen seinen Namen weil es sich bei ihm wie mit einer guten Ehe verhält – mit dem Alter wird sie immer besser. Bei mir wird der Kuchen allerdings nie alt…

Wer sich jetzt wünscht, mehr Zeit auf Vigur zu verbringen – auch das ist möglich. Die neuen Eigentümer bieten Übernachtungen an. Als ich bei meinem Besuch in 2019 danach fragte, bestand diese Möglichkeit noch nicht.

Fazit:

Die Westfjorde sind noch nicht so überlaufen und so bieten sie die phantastische Möglichkeit, gerade ihre Naturschätze wie Dynjandi oder Vigur ohne den sonst üblichen Touristenrummel in aller Ruhe zu erleben und zu genießen. Auch Fotografen werden die unzähligen Möglichkeiten zu schätzen wissen, spektakuläre Tier- und Landschaftsfotos zu schießen. Nur Zeit sollte der Besucher mitbringen, ein schnelles Abhaken der Highlights ist nämlich nicht machbar. Denn in den Westfjorden fühlt man sich tatsächlich ein wenig wie aus der Zeit gefallen. Ein schönes Gefühl!

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