Indischer Ozean kulinarisch

Indischer Ozean kulinarisch bedeutet, der Schwerpunkt liegt dabei insbesondere auf folgenden zum Teil eigenständigen Inseln: Komoren, Seychellen, Malediven, Mauritius, Réunion, Madagaskar. Alle anderen Inseln wie beispielsweise Sri Lanka, Sansibar, Indonesien oder Andamanen werden in eigenen Beiträgen noch vorgestellt.

Indischer Ozean kulinarisch – Die Einflüsse

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die delikaten Küchen der verschiedenen Inseln kreolische, französische, indische, afrikanische und chinesische Einflüsse wiederspiegeln. Auch wenn die Basiszutaten häufig identisch sind, so enstehen doch durch die Verwendung von Gewürzen in variablen Zusammensetzungen und Mengenanteilen völlig unterschiedliche Geschmackserlebnisse. Sie kennen Curry schon aus Indien? Gut, dann probieren Sie sich einmal durch die Curry-Gerichte der einzelnen Inseln. Sie werden sich wundern!

Indischer Ozean kulinarisch – Kreolische Küche

Mit Ausnahme der Malediven findet man auf den Komoren, Seychellen, Mauritius und Réunion starke Einflüsse der kreolischen Küche. Als Kreolen wurden ursprünglich die Nachkommen der weißen Kolonialherren bezeichnet. Europäische, insbesondere französische kulinarische Einflüsse vermischten sich mit der Küche der Einwanderer aus Indien, China oder Afrika. So entstand eine einzigartige Mischung.

Indischer Ozean kulinarisch – Mauritius

Auf Mauritius ist die kreolische Küche schwerpunktmäßig indisch geprägt, mit Curry-Gerichten, die dort „Kari“ genannt werden. Auch die typisch indischen Gewürze werden ausgiebig verwendet. Fisch spielt eine wichtige Rolle. Beim Streetfood lassen sich eindeutig chinesisch-asiatische Wurzeln erkennen, gebratener Reis oder gebratene Nudeln sind dort die Renner.

Indischer Ozean kulinarisch – Réunion

Auf der Nachbarinsel Réunion dagegen wird sehr viel mehr Fleisch gegessen, die gebirgige Insel mit steilen Küsten und schwer zugänglichen Häfen lässt Fischfang nur in begrenztem Rahmen zu. Französische Einflüsse haben sich hier kulinarisch stärker erhalten als auf den anderen Inseln. Allerdings wird gleichzeitig auch gerne sehr scharf gegessen. Hinzu kommt, dass Réunion bis heute kein selbständiger Staat ist, sondern ein zu Frankreich gehörendes sogenanntes Übersee-Département.

Indischer Ozean kulinarisch – Seychellen

Auf dem Inselarchipel der Seychellen ist „Kari“ (Curry) ein beliebtes Alltagsgericht. Allerdings wird es milder gewürzt und oft mit Kokosmilch gekocht. Typisch für die Seychellen sind auch Pilaus, eine Art Reisgericht. Es hat vermutlich arabische Wurzeln, denn die Inseln sollen einst von arabischen Händlern entdeckt worden sein. Afrikanische Einflüsse finden sich in der Verwendung von Maniok und Brotfrucht.
Eine besondere Spezialität der Seychellen ist Citronelle. Dieser Aufguss wird gerne als Digestif getrunken. Er ist nicht nur sehr wohlschmeckend, sondern auch noch sehr gesund.

Indischer Ozean kulinarisch – Komoren

Die Küche der Komoren ist von der afrikanischen Küche geprägt, Grundnahrungsmittel sind Reis, Maniok, grüne Bananen und – unverzichtbar – die Kokosnuss. Arabische und madagassisch-einheimische kulinarische Einflüsse lassen sich zusätzlich finden. Typisch ist die Verwendung der Gewürze, die auf den Komoren prächtig gedeihen wie Kardamom, Nelken, Zimt und Vanille oder Koriander. Vanille wird auf den Komoren auch angebaut und ein sehr exotisches typisches Gericht der Komoren ist der Vanillehummer.

Indischer Ozean kulinarisch – Malediven

Die maledivische Küche ist im Vergleich mit den oben genannten Inselküchen ganz anders geartet. Basisprodukte sind Fisch und Kokos. Alles übrige muss importiert werden. Fleisch spielt eine untergeordnete Rolle. Schweinefleisch ist ohnehin verboten, da der Archipel der Malediven islamisch geprägt ist.

Kulinarische Highlights darf man hier sicherlich nicht erwarten, die traditionelle Küche ist eher schlicht und bodenständig. Die Resorts auf den Touristen-Inseln sind dabei nicht berücksichtigt, dort ist die Küche ohnehin international ausgerichtet und den Bedürfnissen der Gäste angepasst.

Eine Art Curry ist auch auf den Malediven sehr beliebt, es besteht aus Thunfisch und Reis. Die Würzung ist aber etwas schlichter, wichtig ist lediglich sehr viel Chili. Gerichte der maledivischen Küche sind oft besonders scharf.

Indischer Ozean kulinarisch – Madagaskar

Die viertgrößte Insel der Welt vor der Ostküste Afrikas gelegen, ist kulinarisch davon auch geprägt worden. Trotzdem ist Reis das Grundnahrungsmittel. Es heißt, dass Madagaskar eines der Länder mit dem höchsten Reiskonsum sein soll. Reis gibt es morgens zum Frühstück, mittags und abends. Wer es sich finanziell leisten kann, kocht zum Reis noch ein bisschen Fleisch oder an der Küste Fisch. Da die Insel aufgrund ihrer Größe unterschiedliche Klimazonen aufweist, macht sich das auch kulinarisch bemerkbar. Dort wo es tropisch-feucht ist, gibt es sehr viel Kokosnuss, in den trockenen Regionen dagegen eher Bohnen oder Mais.

Geschmacklich aufgepeppt wird alles mit den unterschiedlichsten Gewürzen, die hier je nach Region gut gedeihen. Am bekanntesten ist natürlich die Madagaskar-Vanille, die die Franzosen einst auf die Insel brachten. Aber auch Chili, Pfeffer, Ingwer oder Zimt gehören dazu.

Fazit:

Ein kulinarischer Streifzug durch die Küchen der Inseln im Indischen Ozean bietet eine unglaubliche Vielfalt an Geschmackserlebnissen. Afrikanisch-asiatische Exotik vereint sich mit europäischen Nuancen zu immer wieder anderen spannenden Genüssen. Ein Streifzug für alle Sinne!

error: Dieser Inhalt ist kopiergeschützt! Bitte geniessen Sie die Bilder!