Mackinac Island – Wer träumt sich nicht gerne mal in alte Zeiten zurück, als das Wort ‚Stress‘ unbekannt war, es noch keine Autos gab und auf Reisen der Weg wichtig war, nicht nur das Ziel. Nostalgie pur – all das kann man auf Mackinac Island erleben. Machen Sie es sich mit einem Kaffee oder Tee im Sessel gemütlich, legen Sie die Beine hoch und reisen Sie mit mir dorthin, wo Nostalgie pur zu finden ist – auf Mackinac Island.
Mackinac Island ist für uns Europäer ein eher seltenes Reiseziel und liegt nicht gerade um die Ecke. Es braucht einen Flug über den großen Teich in den Osten der USA, genauer gesagt zu den Großen Seen. Im Lake Huron, dem zweitgrößten der Großen Seen, liegt Mackinac Island – eine kleine bezaubernd-romantische Insel.
Bei meinem ersten Besuch auf Mackinac Island war ich nicht auf das gefasst, was mich dort erwartete. Die gerade mal 10 km² große und von nur 500 Menschen bewohnte Insel gehört zum US-Bundesstaat Michigan und wirkt wie aus der Zeit gefallen. Ich kam mir vor wie im Märchen: Man geht durch eine Tür und findet sich plötzlich einige Jahrhunderte zurückversetzt wieder.
Inhaltsverzeichnis
Mackinac Island – Wie alles begann
Lange bevor Mackinac Island von den Europäern entdeckt wurde, lebten bereits die Ojibwe-Indianern (oder Anishinaabe) in der Region. Sie besuchten im Sommer das kleine Eiland mit ihren Birkenrindenkanus. Für sie war es ein geweihter, spiritueller Ort. Von den Ojibwes erhielt Mackinac Island seinen heutigen Namen. Aus der Ferne erinnerte sie die Insel an den Rücken einer Schildkröte und nannten sie ‚Michilimackinac – große Schildkröte‘. Daraus entstand Mackinac Island.
1634 kam der französische Entdecker und Händler Jean Nicolet in die Region, entdeckte den Lake Michigan und die umgebende Region und setzte seinen Fuß vermutlich auch auf Mackinac Island.
Wie überall auf der Welt folgten den französischen Entdeckern Missionare, in diesem Fall Jesuiten. Um die auf Mackinac Island lebenden Indianer zu bekehren, gründeten sie dort eine Mission. Daraus entwickelte sich ein wichtiger Pelzhandelsposten. Ein Mann, der später in New York eine große Pelzhandelsgesellschaft gründen sollte, unterhielt neben St. Louis und Detroit auch auf Mackinac Island eine Zentrale. Sein Nachfahre dagegen errang Weltruhm mit einem großen Hotel. Mehr darüber erzähle ich weiter unten.
Bis ins 19. Jh. hinein stritten sich Franzosen, Briten und Amerikaner um die Herrschaft über das Gebiet. Erst nach dem Britisch-Amerikanischen Krieg kam Mackinac Island durch den Vertrag von Gent 1815 in den Besitz der US-Regierung. Sie übergab es 80 Jahre später als Eigentum an den Bundesstaat Michigan.
Heute ist fast die gesamte Insel ein Schutzgebiet, ein sogenannter State Park, um die Natur und die typisch viktorianische Architektur zu erhalten.
Ein Besuch auf Mackinac Island
Von der Fähr-Anlegestelle wende ich mich nach links Richtung Zentrum. Unterwegs fällt mir auf, wie ungewöhnlich ruhig es hier ist. Irgendetwas ist anders und nach einer kleinen Weile weiß ich auch was: Hier fehlt die hektische Betriebsamkeit von Autos, Bussen oder Taxen.
Mackinac Island – Eine autofreie Insel?
Der Charme dieser Insel besteht tatsächlich darin, dass sie autofrei ist. Selbst größere Transporte erfolgen mit dem Pferdegespann, egal ob Koffer, Küchengeräte oder Müll.
Wie kam es zu dem Autoverbot?
Die kleine Insel im Lake Huron war nicht immer autofrei. Es begann, als 1898 die ersten Touristen nach Mackinac Island kamen. Bei der High Society war es ‚en vogue‘ geworden, dort die Sommertage zu verbringen. Wer es sich leisten konnte, ließ sich herrliche Villen erbauen. Um die gleichen Bequemlichkeiten wie zuhause genießen zu können, begannen die Menschen, auch ihre privaten Autos in die Sommerfrische nach Mackinac Island mitzunehmen.
Das störte die ländliche Idylle und Ruhe auf der Insel erheblich. Die modernen, laut knatternden und Abgase verbreitenden Automobile sorgten unter den Einwohnern für allergrößten Unmut. Der Krach dieser Vehikel ließ die Kutschenpferde scheuen oder gar durchgehen, die Fahrten wurden gefährlich. Es kam, wie es kommen musste, die Inselbewohner setzten 1898 ein Autoverbot durch. Es ist bis heute gültig.
So funktioniert eine sperrige Großlieferung auf Mackinac Island:
Ein großer Kühlschrank wurde angeliefert und der Pferdekarren hatte große Mühe, rückwarts in eine kleine Seitenstraße einzuparken. Neugierig blieb ich stehen, um mir dieses seltene Schauspiel nicht entgehen zu lassen. Fasziniert sah ich zu, wie der Fahrer sein schweres Gespann hochkonzentriert und zentimetergenau steuerte, mal trieb er die Pferde vorsichtig an, dann hielt er sie wieder mit ruhigen Worten ein wenig zurück, brachte sie in die gewünschte Richtung. Endlich war das komplizierte Manöver beendet – Puuh, geschafft! Das war harte Arbeit!
Als ich mich auf der Hauptstraße umsah, stellte ich erstaunt fest: Die Pferdewagen, die in beiden Richtungen auf der blockierten Straße nicht weiterkamen und warten mussten, nahmen es ruhig hin, kein Geschrei, kein Ärger, nichts. Auf Mackinac Island haben die Menschen Zeit.
Deshalb ist die M 185, die Straße rund um Mackinc Island, vermutlich der einzige State Highway, auf dem es noch nie einen Autounfall gegeben hat. Vom Fahrverbot ausgenommen sind nur Krankenwagen oder Baufahrzeuge.
Sehenswürdigkeiten – Unterwegs auf Mackinac Island
Nun stellt sich die Frage: Wie kommt der moderne Tourist heute über die Insel oder in sein Hotel? Drei Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
- zu Fuß
- mit Pferd oder Pferdewagen
- mit dem Fahrrad
Ich wollte mir zunächst den Ort ansehen, den einzigen auf der ganzen Insel und entschied mich als erstes für einen Spaziergang. Danach mietete ich mir ein Fahrrad und erkundete den Rest der Insel. Wer viel Zeit hat oder sich einmal in die ‚gute alte Zeit‘ zurückversetzen möchte, nimmt den Pferdewagen.
Kommen Sie mit und begleiten Sie mich auf meiner Inseltour, die bei einer Sehenswürdigkeit beginnt, die – wenn sie reden könnte – viel zu erzählen hätte.
Fort Mackinac
Die Festungsanlage wurde im 18. Jh. von den Briten erbaut. Über Jahrhunderte war die kleine Insel ein Zankapfel. Denn Mackinac Island liegt strategisch günstig an der Straße von Mackinac, einer schmalen Durchfahrt, die den Lake Huron mit dem benachbarten Lake Michigan verbindet. Wer die Herrschaft über die Insel hatte, konnte die Ein- und Ausfahrt in die beiden Seen kontrollieren und damit auch den zu dieser Zeit äußerst lukrativen Pelzhandel.
Fort Mackinac hat stürmische Zeiten erlebt. Man hat es in ein Museum mit insgesamt 14 original erhaltenen Gebäuden umgewandelt. Im Sommer zeigen Angestellte in historischen Uniformen, wie es früher im Fort zuging.
Wer eine kleine Pause braucht, kann sich im Mackinac Tea Room stärken und gleichzeitig die herrliche Aussicht von der dazugehörigen Terrasse genießen.
Marquette Park
Unterhalb des Forts erstreckt sich der Marquette Park. Dort bauten die Soldaten einst Gemüse an, um ihren eintönigen Speiseplan zu bereichern. Als das Fort Ende des 19. Jh. geschlossen wurde, entstand daraus ein Park. Benannt ist er nach dem Jesuiten Jacques Marquette, der zum Aufbau der Mission beigetragen hatte. Eine Statue erinnert an ihn.
Freiheitsstatue
Unterwegs begegnet einem eine Statue, die man hier nicht vermuten würde, sie ist schließlich das Wahrzeichen von New York. Die kleine Statue ‚Lady Liberty‘ ist eine Kopie der Freiheitsstatue und wurde zum 40. Jahrestag von den Pfadfindern Amerikas gespendet.
Grand Hotel Mackinac Island
Wer das Glück hat, mehr als nur einen Tag auf Mackinac Island verbringen zu können, sollte sich etwas Besonderes gönnen und im Grand Hotel logieren. Es ist nicht das älteste, aber garantiert das berühmteste Hotel und Wahrzeichen der Insel.
Als immer mehr Touristen kamen, fehlten bald ausreichende Übernachtungsmöglichkeiten. Verschiedene Eisenbahn- und Fährgesellschaften schlossen sich zusammen und errichteten das Grand Hotel. 1887 wurde Eröffnung gefeiert. Nur 3 Jahre später wurde eine pompöse säulenverzierte Terrasse angefügt, die für den Ruhm des Hotels sorgte und heute so manches Souvenir ziert. Sie gilt mit 200 m als längste Terrasse der Welt.
Doch auch als Nichtgast kann man das Hotel besuchen, man sollte allerdings ordentlich gekleidet sein. Wer gerne Süsses mag, dem sei der Eissalon „Sadies“ empfohlen. Sadie war ein echt schottischer Terrier, der zahlreiche Preise auf Ausstellungen gewann und dem Hotelvorstand gehörte. Man muss keine Hunde mögen – das Eis ist jedenfalls ein Traum und unbedingt eine Sünde wert.
Main Street – Im Ortskern
Die Main Street führt direkt durch das Zentrum des kleinen Ortes. Im Sommer und Indian Summer geht es lebhaft zu, die ursprüngliche Zahl von 500 Einwohnern schnellt hoch auf ein Vielfaches. Trotzdem strahlt der Ort eine behäbige Ruhe aus. Vielleicht liegt es an der Architektur, Hochhäuser fehlen komplett, die Straße wird gesäumt von entzückenden malerischen Häusern, oft mit idyllischen und liebevoll gepflegten Gärten. Die einstigen Sommerresidenzen der Reichen im viktorianischen Stil mit Anklängen von Zuckerbäcker-Elementen sind farbenfroh bemalt und gut restauriert. Viele gehörten einst reichen Industriellen oder wohlhabenden Geschäftsleuten, die sich auf der Insel ihre schicken Sommerdomizile errichten ließen. Heute werden viele Häuser als bezaubernde B&B geführt.
Doud’s Market
Auch das Doud’s ist ein Ort mit Geschichte. Als ich dort war, war es gerade wunderschön herbstlich dekoriert. Werfen Sie einen Blick hinein: Doud’s ist etwas Besonderes. Das Geschäft rühmt sich, Amerikas ältestes familiengeführtes Lebensmittelgeschäft zu sein – und das auf einer kleinen abgelegenen Insel im großen weiten Lake Huron! An den Wänden hängen nostalgische Familienbilder aus der Zeit, als das Geschäft 1884 von James und Patrick Doud gegründet wurde. In diesem Laden, der mittlerweile in der 4. Generation geführt wird, kaufen nicht nur Touristen ein, sondern mit Vorliebe auch die Einheimischen.
Öffentliche Bibliothek
An dieser kleinen Rarität wäre ich beinahe vorbeigelaufen – wenn ich nicht am Morgen reichlich Tee und Wasser getrunken hätte. Die Natur verlangte nun ihr Recht und in der öffentlichen Bibliothek gab es eine Toilette. Im nachhinein war ich sehr froh über diesen ungeplanten Stopp. Da hätte ich tatsächlich ETWAS verpasst! Diese öffentliche Bibliothek ist die schönste, heimeligste und kuscheligste, die ich je gesehen habe. Und sie hat etwas, das vermutlich ziemlich einzigartig sein dürfte: einen fantastischen Freiluft-Leseplatz mit Meerblick!
Die Räumlichkeit wirkt altmodisch, nostalgisch, ein wenig wie zu Großmutters Zeiten. Behäbige gemütliche Ohrensessel standen vor dem offenen Kamin und verführten geradezu, sich einen dicken Schmöker aus den verstaubt wirkenden Regalen zu suchen, sich in die Sessel hineinzukuscheln und sich in vergangene Zeiten zurückversetzen zu lassen. Man stelle sich das im Winter vor, wenn es draußen klirrend kalt ist, drinnen ein fröhliches Feuer im Kamin knistert und man von den freundlichen Angestellten auch noch einen Kaffee bekommt.
Links und rechts vom Kamin bemerkte ich zwei Glastüren und so trat ich neugierig hinaus. Auf dem Rasen davor standen die typischen Adirondack-Sessel, eine Mischung zwischen Stuhl und Liege und luden zum Lesen unter freiem Himmel ein. Ich war hin und weg, ließ mich wenigstens für einen Moment nieder und genoss den Blick auf das Meer und die Landschaft. Wie gerne wäre ich noch länger geblieben, aber es warteten weitere Entdeckungen…
Market Street
Parallel zur Main Street verläuft die Market Street. Als der Pelzhandel seine Hochzeit hatte, herrschte Trubel in der Market Street. Im Sommer kamen die Trapper und Indianer mit ihrer Pelzausbeute in die Stadt, um sie zu verkaufen. Heute geht es dort im Vergleich zur Main Street mit ihren vielen Geschäften etwas gemächlicher zu. Ein Besuch lohnt sich dennoch, zum Beispiel im Robert Stuart House.
Robert Stuart House
In diesem Haus war nämlich eine der drei Zentralen der American Fur Company (Amerikanische Pelzhandelsgesellschaft) untergebracht und Robert Stuart war der am längsten dort amtierende Geschäftsführer. Es war die Zeit, als Biberpelze in Europa groß in Mode waren und der Handel damit boomte. So betrug allein im Jahr 1822 der Gewinn 3 Mio. US$. Wer mehr darüber wissen möchte, sollte das Museum darin besuchen. Es bietet gute Einblicke in die damalige Zeit.
Der Gründer der American Fur Company besaß sogar das Pelzhandels-Monopol in der Region. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der größten und reichsten in den USA. Sein Gründer – ursprünglich ein bescheidener mittelloser Einwanderer – wurde damit und später mit Grundstücksspekulationen der reichste Mann der damaligen Zeit. Es war ein Deutscher aus dem baden-württembergischen Walldorf. Sein Name ist heute weltberühmt – John Jacob Astor (Johann Jakob Astor). Einer seiner Nachfahren erbaute das Luxushotel Waldorf-Astoria in New York.
Ladengeschäft der Fur Company
Das benachbarte Gebäude war das ehemalige Ladengeschäft der American Fur Company. Dort hängt eine Gedenktafel an der Hauswand, die die spannende, ja geradezu unglaubliche Geschichte erzählt, was sich in diesem Gebäude zugetragen hat und was die Folgen daraus waren.
Der franko-kanadische Trapper Alexis St. Martin, wurde dort angeschossen. Der herbeigerufene Arzt, Dr. William Beaumont, konnte ihn retten. Die Wunde heilte, nur ein dauerhaftes Loch in seinem Magen blieb. So konnte Dr. Beaumont zahlreiche Experimente durchführen, die ihn zu der Erkenntnis brachten, dass die Nahrung durch Magensäfte verdaut wurde und nicht etwas anderes.
Im 19. Jh. war das eine bahnbrechende Erkenntnis, die den Grundstein legte für das heutige Wissen über die Verdauung.
Mission Church & Sainte Anne Church
Völlig untypisch findet man beide Kirchen nicht im Zentrum des Ortes, sondern eher am Ortsrand gelegen. Wenn man von der Anlegestelle kommt, muss man sich rechts halten, um sie zu entdecken. Doch die meisten Touristen streben gleich nach links, dort geht es ins Zentrum. So verpassen viele die beiden hübschen Kirchen und eine weitere Sehenswürdigkeit. Das ist sehr schade.
Immerhin ist die Mission Church die älteste protestantische Kirche im gesamten US-Bundesstaat Michigan. Sie wurde umfassend restauriert und erstrahlt heute im typischen Neu-England-Kolonialstil. Damit fügt sie sich perfekt in das nostalgische Ambiente von Mackinac Island ein.
Die Architektur der katholischen Sainte Anne Church wirkt etwas verspielter. Die Jesuiten hatten sie 1695 zunächst auf dem Festland in St. Ignace errichtet. Als sie später des Landes verwiesen wurden, baute man die Kirche ab und brachte sie nach Mackinac Island.
Butterfly House
Als ich die beiden Kirchen besuchte, entdeckte ich einen Wegweiser zum Butterfly House. Ich beschloss spontan, mir das genauer anzusehen. 1991 hatte ein Bewohner von Mackinac Island beschlossen, sein Gewächshaus mit Schmetterlingen zu beleben. Was klein begann, entwickelte sich zu dem entzückend gestalteten tropisch-warmen Treibhaus von heute. Unzählige Schmetterlinge aus vier Kontinenten flatterten um mich herum, große, kleine, einfarbige und bunte. Ich konnte mich nicht sattsehen und war hin und weg, als sich plötzlich gleich zwei dieser Prachtexemplare auf meine Schulter setzten. Im Butterfly House sagt man, das bringt Glück… Mein Fazit: Das Butterfly House war phantastisch!
Round Island Lighthouse
Spaziert man durch das Zentrum Richtung Ortsausgang, sieht man vor der Küste die kleine unbewohnte Insel Round Island. Den gleichnamigen Leuchtturm darauf betrieben Leuchtturmwärter über ein halbes Jahrhundert von Hand. Heute ist das alte Gemäuer eines der historischen Wahrzeichen von Mackinac Island.
Fahrradtour rund um die Insel
Nach meiner ausgiebigen Ortsbesichtigung mietete ich mir ein Fahrrad und trat in die Pedale. Dass einmal rund um Mackinac Island daraus wurde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Vor mir lagen etwa 15 km. Die Strecke ist wunderschön und führt am Wasser entlang oder durch schattige Wäldchen. Nur hin und wieder kamen mir ein Pferdewagen, Reiter oder Radler entgegen.
Man sollte genügend Zeit einplanen, denn es gibt immer wieder Stellen, die zum Halten verführen. Wissbegierige finden viele Infotafeln, die in Bildern und Texten über die Insel erzählen.
Launen der Natur auf Mackinac Island
Außerdem kann man so manche Laune der Natur entdecken, die man hier nicht vermuten würde. Dies führte dazu, dass die Insel bereits 1875 zum Nationalpark ernannt wurde. Kennen Sie den Zuckerhut von Mackinac Island?
Sugar Loaf – der Zuckerhut
Die Insel entstand nach dem Schmelzen der Gletscher der Eiszeit. Wind und Wetter ließen im Kalkstein Höhlen und andere Felsformationen entstehen. Der Sugar Loaf oder Zuckerhut hat tatsächlich ein wenig Ähnlichkeit mit dem brasilianischen Original. Der alleinstehende Fels ragt 23 m hoch aus dem umgebenden Wald empor.
Devil’s Kitchen – Die Küche des Teufels
Die Küche des Teufels ist eine Höhle mit kleineren Nebenhöhlen und Nischen. Einer alten Indianer-Legende nach war sie die Heimat der roten Geebis, Riesen-Kannibalen, die ihre Opfer rösteten und dann auffraßen. Bei der Inselumrundung fährt man direkt daran vorbei.
Arch Rock – Die Felsenbrücke
Arch Rock ist vermutlich die bekannteste Natur-Sehenswürdigkeit auf Mackinac Island. Das natürliche Felsentor erhebt sich knapp 45 m über dem Lake Huron und ist ein fantastisches Fotomotiv. Die Anishinaabe-Indianer glaubten, dass der Große Geist den Atem des Lebens in die neu geschaffene Erde blies und so den Torbogen schuf.
Bei meinem zweiten Besuch auf der Insel hatte ich leider kein Glück mit dem Wetter. Der ganze Tag war schon sehr ungemütlich, kalt und grau gewesen. Doch auf dem Weg nach oben überraschte mich tatsächlich ein kurzer, aber heftiger Schneesturm, der das Fotografieren nahezu unmöglich machte. Trotzdem hat es sich gelohnt!
Mackinac Island – Nostalgie kulinarisch
Der Ort nennt sich selbst gerne „Amerikas Fudge-Hauptstadt“. Warum das so ist und wie es dazu kam, erzähle ich im nächsten Beitrag…
Fazit:
Wer sich die Mühe macht, auf die kleine Insel Mackinac Island zu reisen, erlebt auch im 21. Jh. noch ein kleines unerwartetes Abenteuer. Es ist ein hübsches Fleckchen Erde, das einlädt, einen Gang herunterzuschalten und die Seele baumeln zu lassen.